(jo) Letztes Wochenende fand im hessischen Gedern die Deutsche Meisterschaft der U19, die Bundesnachwuchssichtung der U17/U15 und der Hessen-Cup statt. Da die abwechslungsreiche Strecke für viele Sportler die Lieblingsstrecke ist, machten sie sich für ein langes Sportwochenende auf den Weg. Obwohl es an den Abenden und in der Nacht zu starken Regenfällen kam, blieb die ca. 4 km, mit 140 Höhenmetern, lange Strecke einigermaßen trocken und gut befahrbar.
Bei den Juniorinnen versammelte sich ein zwar kleines Teilnehmerfeld an der Startlinie, das sich aber durch eine ungewöhnlich hohe Leistungsdichte auszeichnete. Denn fünf der 13 Athletinnen hatten bei internationalen Wettbewerben Podiumsplätze eingefahren und sich allesamt für die Europa- und Weltmeisterschaften qualifiziert. Mit entsprechender Spannung sah man diesem Titelkampf entgegen.
Kaum war der Startschuss gefallen, zog die fünfköpfige Favoritengruppe schon davon, Alexa an fünfter Position. Es sollte ein turbulentes Rennen werden. Für Alexa begann dies bereits im Startloop. Nach einem Sprung mit harter Landung fiel die Kette vom Ritzel. Dieses Malheur warf die 18-Jährige 20 Sekunden zurück. „Ich führte Selbstgespräche, um mich zu beruhigen“, beschrieb Alexa ihre Strategie, um nicht in Hektik zu verfallen. Sie fand in ihren Rhythmus, schloss wieder auf. Zu Beginn der dritten Runde hatte sie bereits Position drei inne. Die spätere Siegerin Sina van Thiel aus Kempten hatte sich abgesetzt, Alexa hatte die bis dato Zweitplatzierte Finja Lipp aus Rheinfelden schon in Sichtweite.
Doch dieser Wettbewerb sollte noch eine Überraschung für alle Teilnehmerinnen parat haben: Ein Kampfrichter läutete versehentlich eine Runde zu früh die letzte Runde ein. Einige hörten die Glocke, andere nicht, Konfusion machte sich auch bei den Betreuern breit. Mal hieß es, das Rennen wird verkürzt, mal, die Rundenanzahl bleibt. Bis an der letzten Feedzone, rund einen Kilometer vor dem Ziel, ein Offizieller Licht ins Dunkel brachte und jede Athletin informierte: „Letzte Runde!“ „Ich brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass mir nun statt einer Runde nur wenige Minuten blieben, um die Lücke zu schließen und auf Platz zwei zu fahren“, berichtete Alexa von der entstandenen Verwirrung. So mobilisierte sie alle Kraft für diese kurze Aufholjagd, schloss zu Lipp auf und zog wenige Meter vor dem Ziel im Sprint vorbei. Mit der insgesamt schnellsten Rundenzeit in diesem letzten Durchgang sicherte sie sich in 49:54,4 Minuten den Vizemeister-Titel, 13 Sekunden hinter der neuen Deutschen Meisterin Sina van Thiel. Bronze ging an Finja Lipp in 49:56,4 Minuten.
Bei den Junioren machte Johannes Seybold ein starkes Rennen. Er konnte sich von Beginn an einen Platz in der TopTen sichern. Eine lange Zeit kämpfte er um Platz fünf, konnte das Tempo jedoch zum Schluss nicht mehr halten, war mit dem sechsten Platz aber absolut zufrieden. Auch Tim Ruge zeigte eine gute Form und wurde 14ter. Luis Oßwald, der sich ebenfalls einen Platz unter den ersten 15 erhoffte, musste nach einer Runde mit Schmerzen im Brustbereich das Rennen beenden. Daniel Schmid erging es nicht viel besser, er konnte erneut das Rennen wegen Rückenproblemen ebenfalls nicht beenden. Deutscher Meister wurde Fabian Eder, vor Lars Gräter und Paul Schehl.
Für die Altersklasse U17 und U15 ging es in der Bundesnachwuchssichtung um zwei Wettbewebe an zwei Tagen. Am Samstag ging es für alle mit einem Einzelzeitfahren los, welches auf einem Teilstück der XC-Strecke stattfand. Die Ergebnisse wurden dann für die Startaufstellung des XC-Rennens am Sonntag herangezogen.
Pia Pflüger ging in der U17 an den Start, sie erreichte im Zeitfahren den sechsten Platz. Im Rennen am Sonntag konnte sie den Platz nicht ganz halten und kam trotzdem zufrieden als Neunte ins Ziel.
Im Zeitfahren bei den Jungs U17 wurde Patrick Feige 17ter, Marlon Wilken 31ter, Nick Ruge 38ter, Marlin Molter 43ter und Luca Stäbler 52ter.
Beim Rennen am Sonntag ging es für die Jungs auf die große abwechslungsreiche Runde, die vier mal gefahren werden musste. Patrick Feige schaffte die Stecke unter einer Stunde und wurde 19ter. Nick Ruge wurde 42ter, Marlin Molter 45ter und Luca Stäbler 52ter. Marlon Wilken konnte das Rennen nach einem Sturz nicht beenden.
Bei den Mädchen der U15 gingen Nelly Pflüger und Patricia Hafer an den Start. Patricia holte sich im Zeitfahren den elften Platz, Nelly wurde 16te. Im Rennen am Sonntag lief es für beide besser. Sie konnten jeweils Plätze gut machen, so dass es nach zwei großen Runden zum Zielprint kam, den Nelly Pflüger mit 0,2 sec vor Patricia Hafer gewann. Somit konnten sie sich über Platz acht und neun freuen.
Bei den Jungs U15 ging Leo Pangerl als einer der Favoriten ins Zeitfahren. Leider stürzte er auf dem rutschigen Untergrund und wurde 17ter. Auch Linus Bauer stürzte, verlor jedoch nicht ganz so viel Zeit und wurde Zehnter.
Am Sonntag im Rennen konnte Leo direkt nach dem Start wieder Plätze gut machen und sich gemeinsam mit seinem Vereinskameraden Linus Bauer in der Spitzengruppe positionieren. Leider kam es in der letzten von drei Runden zu einem Sturz, in dem beide beteiligt waren. Linus kam schneller wieder auf sein Rad wie Leo, so dass Linus als Sechtser und Leo als Neunter, ebenfalls noch in die Top Ten, ins Ziel fuhren.
In den jüngeren Altersklassen beim Hessen-Cup ging Carlo Pangerl in der U13 an den Start. Er musste zunächst einen Technikparcour, bei dem er Sechster wurde, absolvieren. Im darauffolgenden Rennen bestätigte er mit dem fünften Platz seine gute Leistung.
Mireno Molter ging bei der U11 an den Start. Aus den hinteren Reihen startete Mireno perfekt und kämpfte sich schon in der 1. Runde auf Position 1. Bis zur 6. und letzten Runde lieferten sich die beiden Führenden einen packenden Zweikampf der durch die vielen Überrundungsmanöver kurz vor Rennende entschieden wurde. Mireno freute sich am Ende über seinen tollen zweiten Platz.